Sportfischerverein Prien
Hauptthemen der Jahreshauptversammlung waren die Bachverunreinigungen und die
neue Jahreskarte
Bei der Jahreshauptversammlung der Priener Sportfischer am 29.Februar in der
Vereinsgaststätte „Alpenblick“ waren die neue Jahreskarte und die zwei Ölunfälle im
Mühlbach, sowie die Umweltverschmutzung durch die ausgelaufenen giftigen Gärsubstrate
in Hittenkirchen die Hauptthemen
Mit fast 80 Mitgliedern war die Veranstaltung sehr gut besucht. In seinem Jahresrückblick
ging der 1. Vorsitzende Peter Steiger zunächst auf die neue Jahreskarte ein. Sie enthält
zusätzlich eine rote Karte für Fließgewässer und eine grüne für stehende Gewässer. Das
LRA Rosenheim erließ im April einen neuen Genehmigungsbescheid für die Gewässer
Mühlbach, Litzeldorfer- und Ammerbach. Für den Halfinger See und den Weingast See gilt
dies ebenfalls. Nach Ablauf des Jahres 2020 wird mit dem Landratsamt erneut darüber
befunden.
Im vergangenen Jahr war der Mühlbach leider dreimal von Öl- und Umweltschäden
betroffen. Am 08.10. lief Öl aus einem Hydraulikschlauch eines Baggers in den Bach, am
30.11. war ausgelaufenes Dieselöl einer Chiemseebahn, die gerade Eisenbahnbrücke über
die Bernauerstraße befuhr, die Ursache. Hier konnte die Feuerwehr schlimmeres mit
Ölsperren verhindern.
Am 27./28. 12.2019 ergoss sich giftiges Gärsubstrat aus einer Biogasanlage in Hittenkirchen
über Wiesen und Gräben bis in den Mühlbach. Nachdem Steiger sich umgehend mit Dr.
Gum vom Landesfischereiverband in Verbindung gesetzt hatte, wurden Messungen der
Schadstoffe veranlasst. Fische, Fischnährtiere, Laich und Brut waren betroffen. Die
Gewässerwarte fanden tote Fische sowohl im Mühlbach, als auch im Egerndorfer Bach. Der
Mühlbach wurde vorübergehend zum Fischen gesperrt. Kurzfristig wurde eine
Elektrobefischung am 17.01. ab der Bahnlinie abwärts geplant, um Fische zur Untersuchung
nach Pullach zum Fischuntersuchungsdienst zu schicken. Die Befunde waren
glücklicherweise negativ, so dass der Bach wieder frei gegeben werden konnte. Der
betroffene untere Teil des Mühlbaches wurde mittlerweile neu mit Forellen besetzt.
Entsprechend der Ökologie des Baches wurden einjährige Bachforellen ausgesetzt. Dazu
kamen ca. 20 000 fressfähige Brütlinge von Bach- und Seeforellen.
Dritter Bürgermeister Alfred Schelhas fand lobende Worte für den Verein. Im Namen der
Gemeinde dankte er für das große Engagement in der Natur- und Jugendarbeit und
wünschte auch für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg. Steiger lobte die beiden neuen
Jugendwarte Max Dingler und Walter Hefter, die mit viel Elan einen sehr guten Start mit der
Fischerjugend hatten. Die Jugendabteilung, die mit den beiden Jugendwarten eine eigene
Satzung bekam, zählt nun beinahe 50 Mitglieder. Ein unvergessliches Erlebnis war für die
Jugendlichen das Jugendzeltlager 2019. Hier galt es mit viel Einsatz 2 Unwetter zu
überstehen. Aber auch die Platzierungen bei den verschiedenen Wettbewerben waren
hervorragend.
Auf Grund der gewissenhaften Vorbereitung auf die Fischerprüfung durch die Referenten
des Vereins konnten wieder 20 Teilnehmer die staatliche Prüfung ablegen. Der Bericht des
Gewässerwartes Alex Runge zeigte den Mitgliedern eine ökologisch sinnvolle
Bewirtschaftung und Hege der Vereinsgewässer auf, mit denen es keine nennenswerten
Probleme gab. Die Kassenprüfer bescheinigten dem 2. Kassierer Peter Mayer eine solide
Haushalts- und Kassenführung und empfahlen den Mitgliedern die Vorstandschaft zu
entlasten.
Der Sportwart Georg Rammelsberger legte seinen Jahresbericht 2019 vor. Bei den
Traditionsfischen am Halfinger Weiher wurde Leon Fischer Prinz- und Jugendsieger, sowie
Vereinsmeister der Jugend. Vereinsmeister und Fischerkönig 2019 der Erwachsenen wurde
Wolfgang Rothgerber. Für die 25 jährige Mitgliedschaft wurden mit der silbernen Ehrennadel
Hans Scheck, Michael Rieder. Helmut Eberl, Johann Ganitta und Hans Penzkofer geehrt.
Zum Ehrenmitglied wurde wegen seiner großen Verdienste um den Verein Edi Schreitter
ernannt.
Ulrich Otto
